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29.5.03
 

28.5.03


"Ich schrieb: Liebe Celine, danke für deine netten Zeilen. Ich glaube, dass du dich vertan hast. Die Mail war sicher nicht für mich bestimmt, aber ich habe mich gefreut, sie lesen zu dürfen. Ich kann dir nicht sagen, was die wirklich wichtigen Dinge im Leben sind. Liebe, Gesundheit, Eintracht Frankfurt, ich weiß es nicht. Alles Liebe, ein Dir unbekannter Freund.
Dann wartete ich auf eine Antwort, die nie kam.
Dafür erhalte ich seit diesem Tag in der Woche über zweihundert E- Mails von anderen Frauen. Vielleicht sind es Freundinnen von Celine. Sie heißen Rochelle Jaramillo, Kelly Gore, Lenny Tanner oder Perlie Yang. Eine von ihnen, ich glaube es ist Kelly, geht immer wieder auf die Frage ein, die ich mit Celine besprochen hatte. Ihre Betreffzeile lautet: Cure your impotence, by improving those weak erections with our incredible new product. Special Offer: 79 $! Women will love your bigger penis. What really matters? Size does matter!" (Juan Moreno in der Süddeutschen Zeitung vom 25.05.2003)


"Überall, ausgenommen der Andere, den man in dieser ganzen Langeweile nicht fallenlassen kann." (Lévinas, Wenn Gott ins Denken einfällt, S. 40)


"In dem vom Wissen versorgten Sein, in dem die Verschiedenartigkeit zur Monotonie wird, ist in der Tat nichts absolut anders. ... Die heutige wissenschaftliche, technische, genußorientierte Welt sieht sich ohne Ausweg - d.h. ohne Gott - nicht deshalb, weil in ihr alles erlaubt und mittels der Technik möglich ist, sondern weil in ihr alles gleich-gültig ist. Das Unbekannte wird sogleich vertraut und das Neue zur Gewohnheit. Nichts Neues gibt es unter der Sonne. Die dem Buch des Predigers eingeschriebene Krise liegt nicht in der Sünde, sondern in der Langeweile begründet. Alles versinkt und verliert sich im Selben und mauert sich darin ein. Ob im Zauber der Landschaften, in der Steigerung metaphysischer Begriffe, im Wunderwerk der Kunst, in der Überschwenglichkeit der Zeremonien, im geheimnisvollen Glanz der Festlichkeiten - überall ahnt man die Maschinerie eines Theaters, überall verrät sich eine Transzendenz bloßer Rhetorik, das Spiel. Nichtigkeit der Nichtigkeiten: das Echo unserer eigenen Stimmen, was wir für die Antwort auf das bißchen Beten halten, das uns noch bleibt; überall das Zurückfallen auf unsere eigenen Füße, wie nach den Rauschzuständen durch Drogen." (Lévinas, Wenn Gott ins Denken einfällt, S. 40)
 

26.5.03


"Bei einer Geburtstagsparty an der Uranusstraße in Altgliniecke ist in der Nacht zu Sonntag ein 28-jähriger Mann niedergestochen worden. Lebensgefahr besteht nicht. Die Polizei nahm den 23-jährigen mutmaßlichen Täter fest. Täter und Opfer, die der Sprayer-Szene nahestehen, hatten sich um postmoderne Kunst gestritten." (Berliner Zeitung, 26.05.2003)
 





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